Gestern oder Vorgestern ist ja endlich auch eine iPhone-Version von Flipboard heraus gekommen, einer der coolsten Apps (bislang) für das iPad. Das Ganze (im Prinzip ein Newsreader) funktioniert erstaunlich gut – vor allem, wenn man berücksichtigt, wie klein die Bildschirmfläche auf dem iPhone ist. Flipboard hat mir schon immer gut gefallen und ich bin mehr und mehr der Ansicht, dass wir hier wirklich die Zukunft des News-Lesens sehen – oder zumindest einen Aspekt davon.
Das liegt nicht allein an der Funktionalität. Flipboard macht prinzipiell nicht viel mehr als ein klassischer RSS-basierter Newsreader: Newsfeeds werden von Websites eingesaugt, lokal gepuffert, ein Teil der dahinter liegenden Artikel auch ge-cached und das Ganze dann zum Lesen angeboten. Das gibt es seit ca. 10 Jahren.
Flipboard macht es aber auf eine besonders elegante Art und Weise und – vor allem verbirgt sämtliche technische Komplexität dieses Prozesses. RSS-Reader sind etwas fpr Geeks. Mit Flipboard kann jeder umgehen. Und das User-Interface ist so durchdacht, elegant und geschmeidig, das es wirklich eine Freude ist, durch die News zu … “gleiten”. Es gibt inzwischen eine Vielzahl von Nachahmern. Der eine oder Andere davon hat auch nette Zusatzfunktionalitäten ergänzt. Ein “Tool” wir Reeder ist deutlich besser für das Verdauen großer Mengen von News, aber … keine andere Software fühlt sich so gut an.
Flipboard hat zudem ein paar einfache Standards gesetzt, wie Webseiten sich an das Leseerlebnis auf einem touch-basierten Gerät anpassen können. Das sieht man bei einigen der cooleren US-Magazine. Das ist so simpel und so gut, dass ich es mir für meinen ganzen Lesestoff wünsche. Und die Auswahl von News-Quellen ist ebenfalls extrem elegant gelöst. Neben den Standardquellen (wichtigen Zeitungen, Zeitschriften, Fernsehsendern, Blogs etc.) gibt es auch von Experten zusammengestellte Feeds für Themen wie IT, Fotographie, Sport, Fashion etc.
Flipboard würde ich wirklich, wirklich, wirklich gerne mit der Persönlichen Tageszeitung zusammenbringen. So schwer kann das doch nicht sein.
Das einzige, was einen deutschen iPhone oder iPad-Benutzer davon abhalten könnte, das Teil zu benutzen, sind die vorselektierten Inhalte: die entsprechen ausschließlich den US-Lesegewohnheiten. Wann kommt Flipboard endlich nach Deutschland!?